Marinelli zu den ersten Schritten der Panigale
Beim Imola-Rennen des FIM Superstock 1000 Cups kam die neue Panigale 1199 zum ersten Mal unter Rennbedingungen zum Einsatz. Sie gilt als Ducatis evolutionäres Sportbike. Eddi La Marra sicherte beim Debüt mit dem dritten Rang hinter der BMW von Sylvain Barrier und der Kawasaki von Loris Baz einen ersten Podestplatz. Als wäre ein Platz auf dem Treppchen nicht schon stark genug für ein neues Motorrad, führte La Marra das Rennen sogar vor dem Abbruch an. Das Ergebnis hätte also sogar noch besser sein können.
Für den Superbike-Chef von Ducati Corse, Ernesto Marinelli, war das Wochenende voller gemischter Gefühle was die Leistung von Maschinen und Fahrern betraf. Durch die schwierigen Umstände am Imola-Wochenende erklärte er den dritten Platz trotzdem als positives Ergebnis. "Ich weiß, dass das Potential des Bikes definitiv größer ist, als es in Imola schien", sagte Marinelli. "Im ersten Rennen freute ich mich sehr über La Marra und auch insgesamt über seine Leistung am Rennwochenende. Ich hätte von den anderen Fahrern, also von Savadori und Sandi, etwas mehr erwartet. Allerdings saß Sandi seit seinem ersten Test auf Phillip Island mit Liberty Racing nicht mehr auf diesem Motorrad. Er musste sich erst an die Reifen gewöhnen und er ist auch nicht wie die Mehrzahl der anderen beim dreitägigen Test für die CIV Meisterschaft in Imola mitgefahren."
"Ich denke, es war ein sehr starkes Rennen", fuhr Marinelli fort. "La Marra ist in der ersten Hälfte richtig gut gefahren und er führte mit 1.5s Vorsprung, bevor sie die rote Flagge geschwenkt haben. Wir dachten, dass er sich den ersten Sieg holt, aber sie unterbrachen das Rennen und er hatte bereits alle vier Reifensets aufgebraucht. Er musste mit den gleichen Reifen zum Neustart. Man sagte mir, dass Barrier und Baz jeweils einen Reifen (von ihrem Kontingent) hatten, der erst linksherum benutzt war, also nutzten sie ihn für den zweiten Teil. Mit einem Fünf-Runden-Sprint-Rennen und keinem weiteren Aggregat war es ein Rennen nach der Devise: Alles oder nichts. Eddi hätte meiner Meinung nach an einigen Stellen an Baz vorbeifahren können, aber er wollte natürlich keinen Sturz riskieren, er wollte die Punkte im ersten Rennen mitnehmen, also dachte er das Risiko sei zu hoch und nahm den Dritten mit. Das ist okay. Ich muss sagen, dass ich insgesamt glücklich bin."
Für die neue Superbike Maschine bedient man sich bei Panigale einer bereits bekannten Vorgehensweise. Sie kommt in der Superstock zum Einsatz, wo ein nicht zu verachtender Wettkampf herrscht, gleichzeitig bietet sie aber ausgezeichnete Möglichkeiten, um die Maschine, vor den Augen der Fans weiter zu entwickeln - auch wenn diese es gar nicht merken. Etwas ungewöhnlicher ist, dass Ducati Star Carlos Checa noch nicht mit dem neuen Panigale-Bike gefahren ist und das wird auch noch eine Weile so bleiben.
Marinelli erklärte: "Checa hat sie noch nicht getestet. Wir hoffen, dass er im Juni einen Test fährt, alle anderen Testfahrten sind terminlich immer sehr nah an Rennwochenenden. Es ist nicht besonders angenehm kurz vor einem Rennen Testfahrten zu absolvieren. Die Panigale ist anders und das mit ihr Gefühl ist ebenfalls anders, wir wollen Carlos nicht in seiner Konzentration auf die Weltmeisterschaft stören. Die hat nun einmal oberste Priorität bei ihm. Wir haben für ihn einen Test in Mugello angesetzt, nach dem Rennwochenende von Misano. Es ist einer unserer regelmäßigen, monatlichen Tests für die Weiterentwicklung."